Was ist besser für eine Familie mit Kindern unter 3 Jahren und einem Hund, der "Bryce Canyon" oder die "Arches"? Fragen wie diese sollen von der Suchmaschine Google bald sinnvoll beantwortet werden können.
Hier in Europa bekommen wir es noch nicht so richtig mit, aber in den USA steigt Google auf die KI-Barrikaden. Der CEO Sundar Pichai stellte auf der Entwicklerkonferenz Google I/O die neuen Funktionen der Google Dienste vor. Dabei geht es nicht nur um die Suchmaschinen, sondern auch um andere Anwendungen wie Mail, Bürosoftware und Maps. Alle diese Dienste sollen mit Künstlicher Intelligenz erweitert werden.
So soll die Suchmaschine mittels generativer KI kräftig aufgepeppt werden. Komplexe Fragestellungen, wie etwa die folgende, sollen sinnvolle Antworten erhalten:
Was ist besser für eine Familie mit Kindern unter 3 Jahren und einem Hund, der “Bryce Canyon” oder die “Arches”?
Die KI muss nun diese einfache erscheinende, aber dennoch komplexe Frage verstehen und für sich in kleinere Einheiten zerlegen. Darunter kann die KI passende Folgefragen vorschlagen, wie etwa “Wie lange sollte man mit Kindern im Bryce Canyon bleiben?”.
Bei Produktsuchen wird es eine Darstellung geben mit den wichtigsten zu berücksichtigenden Faktoren, und der Produkte, die in Frage kommen. Dazu gibt es die passenden Produktbeschreibungen, Rezensionen, Bewertungen, Preise und Produktbilder.
Quelle dafür ist der sogenannte Google Shopping Graph, der mehr als 35 Milliarden Produktangebote mit sich ständig ändernden Produkten, Verkäufern, Marken, Bewertungen und Beständen enthält. Es ist kaum zu glauben, aber stündlich werden mehr als 1,8 Milliarden Einträge im Shopping Graph aktualisiert.
Ein KI-Bot – ähnlich wie ChatGPT oder Googles eigenes Bard – könnte beliebige Fragen zu einem Thema beantworten und damit die Recherche verfeinern. Aber erst einmal ist die KI-Suche auf einen Test beschränkt. Die Software entscheidet selbst, wann sie eine Suchanfrage so beantwortet. Man wolle besser verstehen, in welchen Fällen das sinnvoll sei, heißt es.
Die neue Version der Google Suche nennt sich offiziell “Search Generative Experiment”, und kann derzeit nur in den USA über die Search Labs genutzt werden.
PaLM 2 und Bard
Vorgestellt wurde auch PaLM 2 als neue Generation des großen Sprachmodells (LLM). Es sei ähnlich wie ChatGPT oder BingChat, dabei aber wesentlich kleiner als diese. Die Software soll daher auch weniger Strom verbrauchen, aber der tatsächliche Stromverbrauch hänge stark von der Komplexität der Fragestellung ab. PaLM 2 ist eine Familie an verschiedenen Modellen, manche PaLM-2-Modelle könnten sogar am Smartphone laufen.
Künstlicher Arzt?
Spannend ist das Modell Med-PaLM 2, das auf medizinisches Wissen abgestimmt ist. Es würde bereits annähernd die Leistung von Krankenhausärzt:innen erreichen, die dieselben Fragen beantworteten. Med-PaLM 2 soll das erste Sprachmodell sein, das bei Fragen im Stil einer medizinischen Zulassungsprüfung auf „Experten“-Niveau abschnitt.
Schnurr-Bard
Der direkte Konkurrent zu ChatGPT und Bing Chat nennt sich Bard. Diese KI sei ab sofort in mehr als 180 Ländern weltweit verfügbar, eine Warteliste gibt es nicht mehr. In der EU kann Bard allerdings noch nicht genutzt werden, vermutlich aufgrund der Privatsphäre-Regelungen in der EU.
In Verbindung mit Google Lens könne man etwa ein Foto mit einem Hund oder einer Katze hochladen, und um eine witzige Bildunterschrift bitten. Bard analysiert das Foto, erkennt die Hunde-/Katzenrasse und entwirft ein paar kreative Bildunterschriften.
Das “kreative” Texten kommt natürlich auch nicht zu kurz. Eine Art “Help me write”-Funktion wird in Google Docs und in Gmail zur Verfügung stehen. Damit kann man einen Textentwurf durch eine KI erstellen lassen, der anschließend manuell noch angepasst werden sollte.
Bard wird allerdings nicht als Endprodukt seitens Google angesehen, sondern mehr als eine experimentelle Plattform, um Erfahrungen zu sammeln. Auf deren Basis werde man neue, gezieltere KI-Features für die eigenen Dienste entwicklen.
Ein Blogartikel (in Englisch) fasst alle Vorstellungen auf der Google I/O 2023 zusammen. Einen Schnelldurchlauf liefert auch das folgende Video.
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Heinz Duschanek
Heinz Duschanek hat 2003 die Online-Marketing Agentur E-Werkstatt gegründet. Da er vorher auch beim Radio gearbeitet hatte (Radio CD International, Ö1, Ö3), freut er sich jetzt ganz besonders über die Richtung, die das Online-Marketing nimmt. Denn das liefert einen Vorwand dafür, viele elektrischen Geräte und Gadgets rund um Audio und Video anzuschaffen.
Daneben interessiert sich Heinz auch für Tango Argentino, Lindy Hop, Wing-Tsun, Boxen, (Jazz-/Blues-)Gitarre. Und er betreibt den Podcast "Cabeceo - Gespräche über den Tango Argentino" (cabeceo.at).
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