Die 3 größten Fehler bei Google Ads, die viel Geld kosten können

Die 3 größten Fehler bei Google Ads, die viel Geld kosten können

Der Erfolg mit Google Ads hängt maßgeblich von der präzisen Keyword-Auswahl, zielgruppenrelevanten Anzeigen und professionellem Conversion-Tracking ab.

Google Ads bietet für Unternehmen enorme Potenziale: Mit gezielten Anzeigen können exakt die Nutzer erreicht werden, die nach den eigenen Produkten oder Dienstleistungen suchen. Allerdings werden auch viele teure Fehler gemacht – oft aus Unwissenheit oder mangelnder Erfahrung. Die Konsequenz: Das Budget verpufft, die Conversion-Rate bleibt niedrig und der gewünschte Erfolg bleibt aus.

In diesem Beitrag stelle ich die drei größten Fehler vor, die bei Google Ads-Kampagnen besonders häufig gemacht werden – und zeige, wie sie vermieden werden können.

Inhaltsverzeichnis


Zu allgemeine und unpräzise Keywords verwenden

Die Keyword-Auswahl ist das Fundament einer erfolgreichen Google Ads-Kampagne. Zu breite oder unspezifische Keywords sind einer der teuersten Fehler: Wer beispielsweise für einen Onlineshop für Wanderschuhe das generische Keyword „Schuhe“ bucht, zahlt für viele Klicks von Nutzern, die nach Turnschuhen, High Heels, Kinderschuhen oder anderen Schuharten suchen – die Chance auf eine Conversion ist niedrig. Das Resultat: Das Budget wird für irrelevante Suchanfragen aufgebraucht, die Conversion-Rate sinkt und die Kosten steigen.

So vermeiden Sie diesen Fehler:

  • Wählen Sie spezifische, sogenannte Longtail-Keywords wie „Herren Wanderschuhe wasserdicht“.
  • Nutzen Sie aussagekräftige Keyword-Kombinationen, die das Angebot exakt widerspiegeln.
  • Erstellen Sie eine Liste mit ausszuschließenden Keywords (Negative Keywords), um irrelevante Suchanfragen zu verhindern, z. B. „Second-Hand“, „DIY“, „gebraucht“.
  • Überprüfen Sie regelmäßig den Suchanfragenbericht und ergänzen Sie die Liste mit auszuschließenden Begriffen.

Praxis-Tipp:
Testen und optimieren Sie kontinuierlich: Manchmal gibt es Suchbegriffe, an die man zunächst gar nicht denkt, die aber viel Budget fressen können.


Anzeigentexte nicht optimieren und auf die Zielgruppe ausrichten

Selbst wenn die richtigen Nutzer auf die Anzeige aufmerksam werden, entscheidet der Anzeigentext darüber, ob Interesse und eine Handlung – wie ein Klick oder Kauf – ausgelöst werden oder nicht. Zu oft werden Anzeigen lieblos erstellt und wirken austauschbar. Ein häufiger Fehler: Die Anzeige enthält keine klaren Vorteile oder keine eindeutige Handlungsaufforderung („Jetzt kaufen!“, „Gratis testen!“).

Ein schlechtes Beispiel:

„Große Auswahl an Schuhen online. Jetzt bestellen.“

Hier fehlen:

  • Ein klarer Bezug zu Wanderschuhen (Angebot ist unspezifisch)
  • Ein Alleinstellungsmerkmal („Warum gerade hier kaufen?“)
  • Eine direkte Ansprache oder ein Impuls zum Handeln

Optimiertes Beispiel:

„Herren Wanderschuhe – wasserdicht & langlebig. Versandkostenfrei ab 59 €. Jetzt neuen Lieblingsschuh finden & bestellen!“

Tipps zur Anzeige-Optimierung

  • Nutzen Sie relevante Keywords im Anzeigentext, damit Suchende sofort den Abgleich zur Suchanfrage erkennen.
  • Heben Sie den USP (das Alleinstellungsmerkmale) hervor: z. B. kostenloser Versand, schnelle Lieferung, große Auswahl, Trusted Shops-Zertifizierung.
  • Setzen Sie eine klare Handlungsaufforderung („Jetzt entdecken“, „Online kaufen“, „Rabatt sichern“).
  • Stimmen Sie Titelsektion, Beschreibung und sogar die angezeigte URL auf die Suchintention ab.

Bilder in Anzeigen

Für Bildanzeigen (Suchkampagnen auf Mobilgeräten, Display-Kampagnen, Performance Max Anzeigen) gilt: Wählen Sie ausdrucksstarke, hochwertige Bilder, die Ihr Angebot klar visualisieren und Ihrer Zielgruppe entsprechen. Bild und Inhalt müssen übereinstimmen. Vermeiden Sie unscharfe, irrelevante oder stereotype Grafiken – diese senken das Interesse. Nutzen Sie Ihr Logo und achten Sie auf Ihr Corporate Design für einen hohen Wiedererkennungswert.

Achten Sie bei der Nutzung von KI-generierten Bildern darauf, dass diese Bilder keine schweren Fehler aufweisen, und dass die Aussage der Bilder gut zum Inhalt der Anzeige passt.


Unzureichendes Conversion-Tracking und Kampagnen-Monitoring

Ohne zuverlässiges Conversion-Tracking gleicht Google Ads einem Blindflug: Wenn Sie nicht wissen, welche Anzeige, Anzeigengruppe oder welches Keyword tatsächlich zu Leads oder Verkäufen führt, können Sie Ihre Kampagnen nicht systematisch optimieren. Viele Werbetreibende verlassen sich auf reine Klickzahlen – doch Klicks allein sind kein Erfolgsgarant.

Typische Probleme bei fehlendem oder fehlerhaftem Tracking

  • Kampagnen werden nicht budgeteffizient gesteuert
  • Ineffektive Anzeigen oder Keywords laufen weiter und verschwenden Budget
  • Die Optimierung bleibt aus, da die Datenbasis fehlt

Fiktives Beispiel: Keyword-Tabelle (Anzeigengruppe: Wanderschuhe kaufen)

KeywordSuchintentionBewertungBegründung
wanderschuhe herrenKaufinteresse hochGutSehr spezifisch, zielgerichtete Zielgruppe
herren wanderschuhe kaufenKaufinteresse sehr hochSehr gutDirektes Kaufinteresse und Kaufintention
schuheSehr allgemeinSchlechtHohe Streuverluste, unpräzise Suchanfrage
günstige schuhe onlineUnklar, sehr allgemeinSchlechtPreisfokussiert, Absicht unklar
wanderschuhe gebrauchtAbsicht Second-HandSchlechtNicht relevant, falls nur neue Schuhe verkauft werden
trekking schuhe outletPreisorientierte SuchanfrageBedingt gutNur passend, wenn Outlet-Angebote vorhanden
bergstiefel herren SalePreis- & ProduktorientiertGut (bei Sale)Bei passenden Angeboten geeignet

Warum sind manche dieser Keywords eher ungeeignet?

Allgemeine Keywords wie „schuhe“ erzielen zwar viele Einblendungen, sind aber irrelevanter und teuer. Irreführende Begriffe wie „gebraucht“ führen zur Zielgruppen-Verfehlung. Verwenden Sie deshalb Zielgruppen-orientierte, kaufbereite und spezifische Keywords. Ergänzen Sie relevante Negative Keywords wie „gebraucht“, „reparieren“, „DIY“, „selbstgemacht“.

Keywords optimieren

Wenn Sie einen Onlineshop betreiben, dann richten Sie das Ecommerce Conversion Tracking so ein, dass die Bestellsumme eines Kaufs an Google Ads übertragen wird. Damit kann sich Google Ads den ROAS (Return on Ads spent) ausrechnen und bei Gebotsstrategien berücksichtigen.

Richten Sie Google Ads Kampagnen dagegen für keinen Onlineshop ein, sollten Sie dennoch den klassischen Kontakt-Conversions Werte zuordnen, die Sie einfach abschätzen. Beispiele:

  • Wert pro Klick auf Email-Adresse: € 3,-
  • Wert pro Klick auf Telefonnummer: € 10,-
  • Wert pro abgesendetem Kontaktformular: € 20,-

Die folgende beispielhafte Analyse orientiert sich an einer Ads-Suchkampagen für einen fiktiven Onlineshop für Wanderschuhe.

Fiktiver Keyword-Bericht: Wanderschuh-Shop

KeywordImpressionenKlicksCTRQualitäts-faktorKosten (€)ConversionsKosten/Conversion (€)Wert/Conversion (€)ROAS
wanderschuhe damen8.50085010,00%85103415,001107,33
wanderschuhe herren7.2005407,50%73402116,20986,05
trekking schuhe kaufen3.6001805,00%6130718,60955,12
günstige wanderschuhe5.2002084,00%6165441,25601,45
outdoor schuhe shop2.000703,50%570235,00802,29
schuhe für bergsteigen1.100999,00%775515,001208,00
wanderschuhe online4.3003017,00%72201218,331005,45
beste wanderschuhe test900546,00%53500

Gute Keywords

  • wanderschuhe damen & wanderschuhe herren
    • Beide generieren viele Klicks und Conversions, haben eine hohe CTR (Click-Through-Rate), guten Qualitätsfaktor und niedrigen Kosten pro Conversion. ROAS (Return on Ad Spend) ist mit 7,33 bzw. 6,05 sehr hoch, was bedeutet, dass der eingezahlte Werbebetrag viel Umsatz bringt.
  • schuhe für bergsteigen
    • Hat bei weniger Impressionen eine sehr hohe CTR und den besten ROAS (8,00). Kosten pro Conversion sind niedrig, Wert pro Conversion überdurchschnittlich.
  • wanderschuhe online
    • Ordentliche Werte über alle Kennzahlen hinweg, gute Conversion-Rate und akzeptabler ROAS.

Schlechte Keywords

  • günstige wanderschuhe
    • Viele Impressionen, aber sehr niedrige Klickrate. Kosten pro Conversion sind sehr hoch und der ROAS sehr schlecht (1,45) – wahrscheinlich suchen Nutzer billige Produkte, die wenig Marge bringen und zu wenig Umsatz führen. Überlegen Sie, die Anzeigenschaltung bei Suchanfragen nach billigen Schuhen mittels ausszuschließender Keywords zu verhindern.
  • outdoor schuhe shop
    • Niedrige CTR, wenige Conversions, vergleichsweise hohe Kosten pro Conversion. ROAS ist schwach.
  • beste wanderschuhe test
    • Viele der Klicks führen zu keiner Conversion. Das Keyword spricht vermutlich eher Nutzer an, die sich informieren, aber nicht kaufen möchten. Kosten werden verursacht, ohne einen Verkauf zu erzielen (ROAS=0). Überlegen Sie, die Anzeigenschaltung bei Suchanfragen nach Informationen über Wanderschuhe mittels ausszuschließender Keywords zu verhindern.

Zusammenfassung & Begründung

  • Gute Keywords sind eng mit dem Produkt und einer mehr oder weniger deutlichen Kaufabsicht verbunden („wanderschuhe damen“, „wanderschuhe herren“, „schuhe für bergsteigen“, „wanderschuhe online“). Sie haben hohe CTR, gute Conversion-Raten, und erzeugen mit wenig Werbebudget viel Umsatz (hoher ROAS).
  • Schlechte Keywords sind entweder zu allgemein („outdoor schuhe shop“), preisorientiert („günstige wanderschuhe“) oder auf Informationssuche ausgerichtet („beste wanderschuhe test“). Sie verursachen Kosten, bringen aber wenig oder keinen Umsatz (niedriger ROAS, hohe Kosten pro Conversion).

Die Optimierung einer Kampagne sollte also auf Keywords mit hoher Kaufabsicht und guter Performance fokussieren, während wenig performante, teure Keywords reduziert oder ausgeschlossen werden.

Ein Tipp:
Wenn Sie bei Suchanfragen, die Sie selbst durchführen, Shopping Ergebnisse bei Google sehen, dann vermutet Google für diese Suchanfragen eine Kaufabsicht. Nutzen Sie dazu am besten ein privates Fenster Ihres Browsers.

Gebotsstrategie beachten

Anfänger können zuerst mit manuellen CPCs starten, sollten aber zügig auf smarte Gebote umsteigen, um aus den Conversions zu lernen. Eine reine Maximierung der Klicks sorgt meist nur für Traffic, nicht für Umsatz.

Nutzen Sie datenbasierte Gebotsstrategien wie „Ziel-CPA“ (Cost-per-Acquisition) oder „Ziel-ROAS“ (Return on Ad Spend), sobald ausreichend Conversions vorliegen. Setzen Sie aber ROAS-orientierte Gebotsstrategien vorwiegend bei Ads für Onlineshops ein. Haben Sie keinen Onlineshop, arbeiten Sie eher mit CPA-orientierten Gebotsstrategien.

Fazit

Der Erfolg mit Google Ads hängt maßgeblich von der präzisen Keyword-Auswahl, zielgruppenrelevanten Anzeigen und professionellem Conversion-Tracking ab. Überspezifische, nicht optimierte oder unüberwachte Kampagnen kosten nicht nur unnötig Geld, sondern verhindern auch messbaren Werbeerfolg. Wer typische Fehler meidet, sich kontinuierlich weiterbildet und seine Kampagnen laufend optimiert, erreicht mit Google Ads eine hohe Rendite und wirbt gezielt für die eigene Zielgruppe.

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Heinz Duschanek
Heinz Duschanek

Heinz Duschanek hat 2003 die Online-Marketing Agentur E-Werkstatt gegründet. Da er vorher auch beim Radio gearbeitet hatte (Radio CD International, Ö1, Ö3), freut er sich jetzt ganz besonders über die Richtung, die das Online-Marketing nimmt. Denn das liefert einen Vorwand dafür, viele elektrischen Geräte und Gadgets rund um Audio und Video anzuschaffen.

Daneben interessiert sich Heinz auch für Tango Argentino, Lindy Hop, Wing-Tsun, Boxen, (Jazz-/Blues-)Gitarre. Und er betreibt den Podcast "Cabeceo - Gespräche über den Tango Argentino" (cabeceo.at) sowie den Onlineshop shop.cabeceo.at.

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